Brandenburger Haus „Gletscherschloss“

Hochtour zum Brandenburger Haus, dem Gletscherschloss

Anne u. Manfred, Linda u. Karl

Er sollte der Höhepunkt unserer diesjährigen Wanderwoche vom 11.-18.09.2004 in Vent werden, der Besuch im „Gletscherschloss“ der Ötztaler, dem Brandenburger Haus (3272m).

Pension Stephanie in VentUm 09.00 Uhr starten wir aus unserem „Basislager“, der Pension Stefanie in Vent. Übrigens eine sehr schöne Pension mit einem Super-Frühstücks-Bufett.

Der Weg führt zunächst recht eben, später etwas ausgesetzt durch das Rofental, vorbei an den Rofenhöfen, den höchsten, ganzjährig bewirtschafteten Höfen der Ostalpen. Nach etwa 2,5 Stunden erreichten wir das Hochjoch-Hospitz (2413m) am Südhang der Guslarspitze.

Bei unserer Rast auf der Terrasse genießen wir den Blick auf den Hochjochferner und die Fineilspitze.

Auf dem Deloretteweg geht es anschließend weiter steil bergauf in Richtung Kesselwand-ferner. Vor uns türmt sich der stark zerklüftete untere Teil des Gletschers auf, den wir auf einem leicht ausgesetzten Steig umgehen. Der Aufstiegsweg bietet herrliche Ausblicke auf den Hintereisferner und die Firnfelder der Weißkugel.

Seilschaft auf dem Ferner zum Gletscherschloss in Vent/AAuf dem Plateau des Kesselwandferners angelangt, binden wir uns ins Seil ein und steigen über den relativ flachen und spaltenfreien Gletscher in Richtung Brandenburger Haus auf, das auf einem Felsgrat der Damannspitze vor uns auftaucht.

Nach 5,5 Stunden Gehzeit erreichen wir schließlich unser Tagesziel in 3272 m Höhe.

Blick vom GletscherschlossNachdem der erste Durst in der Stube gestillt ist, machen wir noch einen kurzen Ausflug zum Gipfel des Hausberges, der Damannspitze (3400m). Leider ist die Sicht auf die umliegende Bergwelt durch aufkommenden Nebel stark eingeschränkt. Die Nacht verbringen wir auf der Hütte, die zu diesem Zeitpunkt nur noch wenige Gäste hat. Trotz einiger Bierchen fällt das Einschlafen in der ungewohnten Höhe nicht allen leicht.

Brandenburger Haus in Vent/AAm nächsten Morgen erwartet uns ein Bilderbuchwetter. Strahlende Sonne und ein blauer Himmel gönnen uns eine fantastische Aussicht auf die Ötztaler Bergwelt. Gut gestärkt durch das reiche Hüttenfrühstück machen wir uns auf den Weg in Richtung Vernagthütte. Wir queren den oberen Teil des Kesselwandferners und steigen zum Guslarjoch auf. Ein Blick zurück bietet ein Postkartenpanorama mit Weißkugel, Weißseespitze und dem Brandenburger Haus.

Fluchtkogel in Vent/AVom Joch aus nutzen wir die Gelegenheit, den Gipfel des Fluchtkogels (3500m) zu besteigen. Der Anstieg ist zwar unschwierig, doch das 30 Grad steile Firnfeld fordert unsere Kondition.

Oben wird die Aussicht noch einmal getopt. Von der Wildspitze bis zur Weißkugel, alle Gipfel der Ötztaler scheinen zum Greifen nah. Bei einem solchen Wetter fällt es schwer, wieder abzusteigen. Jenseits des Jochs treffen wir auf den Am Fluchtkogel in Vent/Aspaltenreichen Guslarferner. Sicherheitshalber erweitern wir unseren Seilabstand, um den Bremsweg für den „Fall der Fälle“ zu verlängern.

Nach 2 Stunden Gehzeit erreichen wir schließlich sicher den Gletscherrand und steigen über die Moräne zur Vernagthütte (2766m) ab. Die großzügige Hütte der DAV Sektion Würzburg mit gemütlicher Gaststube lädt zum Verweilen ein. Vernagt-Hütte in Vent/AAusgiebig gestärkt, wandern wir auf dem Hüttenweg entlang des Vernagtbaches über Almwiesen wieder ins Rofental hinab.

Nach weiteren 2 Stunden Gehzeit erreichen wir die Rofenhöfe oberhalb von Vent , wo wir eine tolle Gletschertour ausklingen lassen.